Vorwort

Trotz der angespannten Wirtschaftslage entwickelt sich insbesondere die Heimtierbranche positiv und kann sogar weiteres Wachstum verzeichnen. Neben dem Fachhandel spielt auch der Lebensmitteleinzelhandel eine große Rolle, vor allem bei den absatzstärksten Artikeln: den Hunde- und Katzenfuttermitteln. Aufgrund der Nähe der Heimtierfuttermittel zu den Lebensmitteln, insbesondere weil es sich um denselben Verbraucher bzw. Verwender handelt, der diese Artikel im Einzelhalden kauft, ist mit der steigenden Nachfrage an Bio-Lebensmitteln auch der Bedarf an ökologischem Heimtierfutter gestiegen. Zwar sind auf dem Markt, im Vergleich zu Lebensmitteln, immer noch relativ wenige Bio-Heimtierfuttermittel zu finden, aber auch dieser Markt wird in Zukunft an Bedeutung zunehmen. Dazu benötigen Futtermittelunternehmer aber verlässliche Rechtsvorschriften über die Produktion und vor allem die Kennzeichnung von Heimtierfuttermitteln. Während der Geltung der alten EU-Öko Verordnung (EG) 834/2007 konnten die für Futtermittel zugelassenen Öko-Kontrollstellen Bio-Heimtierfuttermittel nach dem anerkannten Referenzstandard „Privater Standard für Heimtierfuttermittel“ prüfen. Bei der Kennzeichnung orientierte sich dieser Standard an den für Bio-Lebensmitteln geltenden Rechtsvorschriften. Mit Geltung der neuen EU-Öko-Verordnung (EU) 2018/848 ab dem 01.01.2022 ist jedoch die rechtliche Grundlage für eine Prüfung nach dem Referenzstandrad entfallen und die neue Öko-Verordnung enthält zwar explizite Vorgaben für die Kennzeichnung von verarbeiteten Futtermitteln, jedoch keine spezifischen Vorschriften für die Kennzeichnung von Heimtierfuttermitteln. Diese „Lücke“ soll nunmehr geschlossen werden und die EU-Kommission hat am 28.11.2022 einen Vorschlag für eine Verordnung über die Kennzeichnung von ökologischem Heimtierfutter vorgelegt. Auch dieser Verordnungsvorschlag orientiert sich an den für Bio-Lebensmitteln geltenden Kennzeichnungsvorschriften und dieses Büchlein wurde auf der Grundlage des im November 2022 vorgelegten Entwurfs erstellt. In der nach der Entwurfsveröffentlichung erfolgten Phase der öffentlichen Konsultation wurden noch einige Fragen und Ergänzungswünsche an die Kommission herangetragen und es bleibt abzuwarten, wann und in welcher Form der Vorschlag am Ende verabschiedet wird. Zu hoffen bleibt, dass es für Futtermittelunternehmer und Öko-Kontrollstellen möglichst bald rechtsver Seitenwechsel bindliche Vorgaben für die Kennzeichnung von ökologischen Heimtierfuttermitteln auf EU-Ebene geben wird.

Für Hinweise und Anregungen aus der Leserschaft sind Verlag und die Autorin stets dankbar. Seitenwechsel