Vorwort

Infektionen durch Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten sowie Besiedlungen mit teilweise multiresistenten Bakterienstämmen bei Patienten stellen eine große und wachsende Herausforderung im gesamten Gesundheitswesen dar.

Wir möchten in diesem Buch in den ersten beiden Kapiteln zunächst allgemeine Informationen über verschiedene Gesundheitseinrichtungen und Krankheitserreger geben. Ein genauerer Überblick einiger Erreger von verbreiteten Infektionen und Besiedlungen sowie über die jeweiligen Schutz- und Desinfektionsmaßnahmen für das Personal in verschiedenen Bereichen des Gesundheitswesens sind in Kapitel 3 zu finden. Die angegebenen Schutzmaßnahmen gelten für die direkte Versorgung der Patienten mit Verdacht auf oder bestätigter Infektion bzw. Besiedlung. Die verursachenden Erreger der Infektion oder Besiedlung werden in „Erregersteckbriefen“ vorgestellt. Hier werden verschiedene allgemeine Informationen z. B. zur Art des Erregers sowie zu Lokalisierungen und Übertragungswegen gegeben. Durch ein Foto werden die Erreger auch visuell, meist durch eine raster- oder transmissionselektronenmikroskopische Aufnahme, in einigen Fällen auch durch ein lichtmikroskopisches Bild dargestellt. Freundlicherweise wurden uns die Bilder von verschiedenen Personen und Institutionen zur Verfügung gestellt. Für einzelne Erreger wurden Illustrationen aus Internetquellen verwendet. Einzelheiten hierzu sind im Bilderverzeichnis und in der Danksagung angegeben.

Die entsprechenden Schutz- und Desinfektionsmaßnahmen sind Empfehlungen, denen gesetzliche Vorschriften und Angaben aus verschiedenen Quellen und Erfahrungen zugrunde liegen. In der Literatur ist allerdings keine Übersicht zu finden, die diese Maßnahmen für verschiedene Gesundheitseinrichtungen zusammenfasst bzw. gegenüberstellt. Für die Bereiche Krankenhaus, Arztpraxis, Rettungsdienst und Pflegeheim bzw. Pflegeeinrichtung haben wir dies in diesem Buch zusammengestellt. Bei der Überleitung von Patienten bestehen einige Schnittpunkte zwischen verschiedenen Gesundheitseinrichtungen, die eine effektive Zusammenarbeit voraussetzen. Im Kapitel 4 Transsektorales Hygienemanagement wird eine mögliche regionale sowie überregionale Vernetzung der Einrichtungen und die resultierenden Herausforderungen dargestellt. Auf Sonderlagen und mögliche zusätzliche Maßnahmen wird in Kapitel 5 eingegangen, bevor schließlich noch ein Ausblick in Kapitel 6 gegeben wird.

In den jeweiligen Einrichtungen und Organisationen kann der Hygieneplan auch abweichende Angaben von den in diesem Buch gegebenen Empfehlungen enthalten, sodass teilweise ein höherer Schutz verwendet werden muss (z. B. FFP2 anstatt Mund-Nasen-Schutz (MNS) oder Overall anstatt Schutzkittel). Auch können bei Sonderlagen weitere Maßnahmen gesetzlich (behördlich) oder einrichtungsbezogen für eine bestimmte Zeit angeordnet werden, so z. B. das Tragen eines MNS oder FFP2-Maske bei jedem Patientenkontakt.

Der entsprechend geltende Hygieneplan und zusätzlich angeordnete Maßnahmen sind selbstverständlich immer bindend und zwingend einzuhalten.

Generell möchten wir noch darauf hinweisen, dass Einmalhandschuhe dem Arbeitsschutz und nicht dem Infektionsschutz dienen. Entsprechend ersetzen Einmalhandschuhe auch nicht die regelmäßige hygienische Händedesinfektion. Seitenwechsel