Vorwort

Aufgrund der steigenden Häufigkeit von Lebensmittelallergien hat der Unionsgesetzgeber in der Verordnung (EU) Nr. 1169/2011 (LMIV) mit erweiterten Kennzeichnungsvorschriften für vorverpackte sowie nicht vorverpackte Lebensmittel reagiert, die als Auslöser von Allergien oder Lebensmittelunverträglichkeiten bekannt sind. Diesem Harmonisierungsboom hat der deutsche Gesetzgeber Rechnung getragen und die Modalitäten der Allergenkennzeichnung nicht vorverpackter Lebensmittel in der Verordnung zur Durchführung unionsrechtlicher Vorschriften betreffend die Information der Verbraucher über Lebensmittel (LMIDV) implementiert. Allerdings stellen das Tempo, die Dichte sowie die Komplexität der neuen regulatorischen Anforderungen sowie die im Rahmen der Qualitätssicherung zu ergreifenden Maßnahmen Lebensmittelunternehmer stets vor neue Herausforderungen. Die Implementierung eines belastbaren Allergenmanagementsystems erweist sich daher in der Praxis als zunehmend schwieriger. Ohne solide Grundkenntnisse des Rechtsrahmens sowie der naturwissenschaftlichen Zusammenhänge – insbesondere im Bereich der Analytik – sind einzelne qualitätssichernde Maßnahmen auf diesem Gebiet häufig nicht mehr möglich.

Der Anspruch des vorliegenden Praxisleitfadens besteht darin, einen Beitrag zum besseren Verständnis des Allergenmanagements zu leisten und damit den Bedürfnissen des Lebensmittelsektors aus der Perspektive von Praxis, Wissenschaft und Ausbildung gerecht zu werden. Der Leitfaden erläutert die Grundprinzipien eines Allergenmanagementsystems, geht auf dessen analytische Anforderungen ein, erörtert bedeutende Anwendungsfragen des europäischen und deutschen Lebensmittelrechts und zeigt anhand von Praxisbeispielen mögliche Handlungsoptionen auf.

Für Anregungen und ergänzende Hinweise sind wir stets dankbar. Bitte senden Sie diese an info@behrs.de.

München/Bielefeld, im Oktober 2017

Markus Kraus

Jürgen Schlösser Seitenwechsel