Mit dieser Aktualisierungslieferung erhalten Sie weitere geänderte und neue Begriffe für Ihr Lexikon Lebensmittelrecht mit Fundstellen, u. a.:
Fleischextrakt: Hergestellt durch Verdampfen des Wassers aus der Brühe, die bei der Herstellung von Rindfleisch, z. B. Corned Beef, als Nebenprodukt zurückbehalten wurde. Verkehrsübliche Bezeichnung i. S. der Richtlinie Beurteilung von Suppen und Saucen des deutschen Lebensmittelverbandes. Rindfleischextrakt ist das Konzentrat der wasserlöslichen Bestandteile von rohem Rindfleisch, Er soll frei sein von gerinnungsfähigem Albumin, Gelatine und Fett.
Ochratoxin A: Mykotoxin, unerwünschter Stoff in Lebensmitteln und Futtermitteln. Bei Ochratoxinen handelt es sich um Isocumarin-Derivate, die in einer L-ß-Peptidbindung an Phenylalanin gebunden sind. Von den sieben Vertretern Ochratoxin A, Ochratoxin B, Ochratoxin C, Ochratoxin D, Ochratoxin α, Ochratoxin β und Ochratoxin TA kommt unter natürlichen Bedingungen fast ausschließlich Ochratoxin A (OTA) vor. In tropischen Ländern wird es von dem Pilz Aspergillus ochraceus gebildet. In den gemäßigten Klimaregionen Europas, Kanadas und Südamerikas wird vor allem Penicillium verrucosum für die Bildung des Toxins verantwortlich gemacht. Erstmals wurde OTA in Mais nach-gewiesen. Jedoch kommt es auch in anderen Getreidearten, Hülsenfrüchten, Kaffee, Bier, Trockenfrüchten, Wein, Kakao, Gewürzen und Nüssen vor. Es tritt häufig in Gesellschaft von Citrinin und anderen Mykotoxinen auf. Ochratoxin A zeigt bei Säugetieren eine starke nierentoxische Wirkung. In Mäusen, Ratten, Hamstern und Hühnern wirkt es zudem teratogen und fruchtschädigend. Ochratoxin A erweist sich sowohl in vitro als auch in vivo als genotoxisch. Der Mechanismus der Genotoxizität ist bisher nicht geklärt. Auch immunotoxische und nervenschädigende Eigenschaften werden weiter untersucht. Die Verordnung (EU) 2023/915 legt EU-weit Höchstgehalte für OTA, insbesondere in Getreide, Getreideerzeugnissen, Trockenfrüchten, Kaffee, Kakaopulver, Nüssen, Ölsaaten, Wein, Fruchtwein, Traubensaft, Säuglingsnahrung, bestimmten Gewürzen, Süßholz, Lakritzwaren und Weizengluten, welches nicht unmittelbar an die Verbraucher verkauft wird, fest.
Thymopentin: auch als TP-5 bekannt, ist ein Peptid aus fünf Aminosäuren: Arg-Lys-Asp-Val-Tyr. Es wird synthetisch aus Thymopoietin gewonnen, einem im Thymus produzierten Peptid-Hormon, das eine wichtige Rolle bei der Immunfunktion und der Differenzierung von TZellen spielt. Thymopentin ist der aktive Teil des Thymopoietins. Thymopentin hat die CAS-Nr. 69558-55-0 und die Summenformel C30H49N9O9. Thymopentin zeigt immunmodulierende Wirkungen und wird in verschiedenen Arzneimitteln verwendet. In der EU verfügt es nicht über eine nachgewiesene Verzehrsgeschichte als Lebensmittel. Insofern wäre eine Einstufung als neuartiges Lebensmittel zu prüfen.