86. Aktualisierung – Januar 2024

II.2.2.1 Gramnegative Bakterien

Gramnegativ bzw. grampositiv bezieht sich auf das Verhalten von Bakterien in der Gram-Färbung und wird zur taxonomischen Unterscheidung der Bakterien in zwei Gruppen herangezogen. In diesem Kapitel geht es um die gesamte Gruppe, da sie für die Lebensmittelindustrie von besonderer Relevanz ist. Bei der Gram-Färbung werden die Bakterien zunächst gefärbt, wobei sich alle gleich verhalten. Beim anschließenden Entfärben behalten grampositive Bakterien den Farbstoff aufgrund ihrer dicken mehrschichtigen Hülle, während gramnegative Bakterien die Farbe wieder verlieren. Eine Gegenfärbung macht sie erneut sichtbar. Insbesondere bei Infektionskrankheiten ist die Gram-Färbung ein nützliches Unterscheidungsmerkmal, da sie eine schnelle Entscheidung über wirksame Antibiotika ermöglicht.

Gramnegative Stäbchen sind für zahlreiche Erkrankungen verantwortlich. Einige Arten gehören zur physiologischen Darmflora. Sowohl diese selbst, als auch die aus tierischen oder Umweltreservoiren stammenden Arten können Krankheiten verursachen: Harnwegsinfektionen, Diarrhö, Peritonitis und Septikämien werden häufig durch gramnegative Stäbchen hervorgerufen. Gramnegative Bakterien verursachen darüber hinaus auch schwerwiegende Erkrankungen wie Pest, Cholera, und Typhus. Diese Infektionen sind in Europa selten, kommen aber in Gebieten der Welt mit schlechten sanitären Einrichtungen und/oder unsicherer Wasser- und Lebensmittelversorgung häufiger vor. Da diese Infektionen sehr ernst sein können.

Heute erhalten Sie die Vervollständigung des Kapitels. Alle Informationen zu den Bakterien wurden für Sie auf den neusten Stand gebracht, sodass Sie die wissenschaftlichen aktuellen Kenntnisse auch in Ihrer Praxis nutzen können. Um Ihre Prüfpläne zu optimieren, Ihre Risikoanalysen anzupassen oder Zwischenfälle aufzuklären.

Die Kapitel: 2.2.1.3 Arcobacter spp. – Arcobacter-Infektionen; 2.2.1.4 Enterovirulente Escherichia coli; 2.2.1.5 Escherichia coli O104:H4: Das EHEC-Ausbruchsgeschehen im Jahre 2011 in Deutschland; 2.2.1.6 Shigella spp. – Shigellenruhr; 2.2.1.7 Yersinia spp. – intestinale Yersiniose; 2.2.1.8 Yersinia pestis – Erreger der Pest; 2.2.1.9 Vibrio spp. – Vibrionenerkrankungen und Cholera; 2.2.1.10 Cronobacter sp. – Cronobacter-Infektionen (Säuglingsnahrung); 2.2.1.11 Legionella spp. – Legionellose; 2.2.1.12 Mycobacterium avium ssp. paratuberculosis – Paratuberkulose (und Morbus Crohn?); 2.2.1.13 Brucella spp. – Brucellose und 2.2.1.14 Francisella tularensis – Tularämie, „Hasenpest“ befinden sich in dieser Aktualisierungslieferung.